Sobek

»Krokodil«
Sobek

»Wasser- und Fruchtbarkeitsgott«

Sobek ist der bekannteste und wichtigste Krokodilgott der ägyptischen Mythologie. Er war der Herrscher über das Wasser (Nil) und wurde als Wassergottheit und Fruchtbarkeitsgott verehrt. Der Name Sobek bedeutet einfach nur "Krokodil".

In den Pyramidentexten gilt er als Sohn der Kriegs- und Totengöttin »Neith«. In Kom-Ombo war er der Gemahl der Schutz- und Totengöttin »Hathor«, deren gemeinsamer Sohn der Mondgott »Chons« war. Im Mittleren Reich stieg Sobeks Ansehen so hoch, dass er mit dem Sonnengott »Ra« zu "Sobek-Ra" vereint wurde.
In der Spätzeit wurde er mit »Amun« verbunden und zum Urgott bzw. Schöpfergott erhoben. Ebenso wie »Seth« wurde Sobek teilweise als Beschützer vor Gefahren, teilweise als Feind angesehen. Viele gefundene Amulette mit Darstellungen des Krokodilsgottes belegen seine Beliebtheit beim gesamten ägyptischen Volk.

SobekDargestellt wird Sobek meist als Krokodil (oft auf einem Schrein oder Altar sitzend). Menschengestaltig taucht Sobek als Mann mit Krokodilkopf auf. Er hält den Was-Zepter, als Symbol der Macht, und den Ankh, das Symbol des Lebens, in den Händen. In Darstellungen des Neuen Reiches trägt er außerdem einen Kopfschmuck, der aus einer Sonnenscheibe mit Hörnern und hohen Federn besteht, da er zu dieser Zeit als eine Offenbarung des Sonnengottes Ra galt und als "Sobek-Ra" verehrt wurde.

Im alten Ägypten wurden Krokodile als heilige Tiere verehrt, wahrscheinlich aufgrund der großen Gefahr, die von ihnen ausging. Aber genau das hat ihnen ein hohes Ansehen und Respekt eingebracht. Vereinzelnd werden dem Krokodil auch böse Eigenschaften zugeschrieben, aber diese abschreckenden Charakterzüge werden nur selten erwähnt. Zahlreiche Tempel mit Teichanlagen für die heiligen Tiere waren Sobek geweiht. Seine Hauptkultorte waren Schedet (griechisch: Krokodilopolis) im Fayum-Becken (Sumpfgelände südwestlich von Kairo) und Kom-Ombo in Oberägypten. Krokodile, die in diesen heiligen Tempeln verstarben, wurden wie Menschen einbalsamiert und als Mumien begraben. So fand man bei Kom-Ombo sowie in den Höhlen von Maabdah (eine der ältesten Krokodil-Nekropolen des Alten Ägypten) tausende dieser Krokodilmumien. Die größten Exemplare wiesen eine Länge von über fünf Metern auf. Diese Krokodilsmumien können heute noch im Kom-Ombo Tempel besichtigt werden.

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