Maat
(gesprochen: Ma´at)

»Tochter des Ra«
Maat

»Göttin der Wahrheit und Gerechtigkeit«

MaatMaat war die Personifizierung der altägyptischen Vorstellung von Wahrheit, Gerechtigkeit und Ordnung. Sie kam am "Anfang der Dinge" auf die Erde und brachte den Menschen Recht und kosmische Harmonie.
Maat taucht zuerst als untergeordnete Gottheit in den Legenden um »Ra« auf und trat erst später als eigenständige Gottheit hervor. Das ist möglicherweise ein Grund, warum sie nicht in der göttlichen Neunheit vertreten ist.

Dargestellt als Frau mit einer Straußenfeder auf dem Kopf, Papyrus-Zepter und dem Ankh in den Händen. Sie galt als Tochter des Ra und trat unter anderem in ihrer Erscheinungsform der »Tefnut« als »Auge des Ra« (göttliche Vollstreckerin und Beschützerin der Schöpfung) auf. Sie begleitet Ra auf der Fahrt in der »Sonnenbarke« durch die Unterwelt »Duat«.

Maat wurde in späterer Zeit als Gegenpol eine Schwester namens »Isfet« zugeordnet, die für das Chaos, Leid und für die Verwüstung stand. Die Existenz der Isfet wird wird dadurch erklärt, dass im Universum das Positive und das Negative vorhanden sein müssen, damit ein Gleichgewicht (kosmische Ordnung) bestehen kann.
Maat gilt auch als Gemahlin des Mondgottes »Thot«, der als Schreiber und Sekretär des Ra für die Beschlüsse und die Ausführung des Sonnengottes zuständig war, die sich auf Maat (Ordnung und Gerechtigkeit) bezogen und darauf basierten.

Maat im Totengericht

Beim »Totengericht des Osiris«, der "Halle der beiden Wahrheiten", spielt sie bzw. die Feder der Maat eine wichtige Rolle und hat besonders für einen Toten große Bedeutung: Das Herz des Verstorbenen wird gegen die Feder der Maat gewogen, welche "Wahrheit und Ordnung" symbolisiert. Während sich der Verstorbene für sein Leben rechtfertigen muss, darf das Herz nicht schwerer wiegen als die Feder der Maat. Nur ein Mensch, der vollständig das negative Sündenbekenntnis bestand, konnte in die »Duat« eintreten und ewig weiterleben.
War sein Herz schwer an Sünden, hatte der Verstorbene nicht nach der Maat gelebt. Sein "unreines" Herz wurde von der Jenseitsgöttin »Ammut« gefressen und er starb einen zweiten und diesmal endgültigen Tod.

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