Isfet
»Göttin des Chaos«
Isfet (bedeutet: Unrecht, Gewalt oder Chaos) ist eine Göttin aus der ägyptischen Mythologie. Sie ist das ideologische Gegenstück der Göttin »Maat« und verkörpert das Gegenteil der göttlichen Ordnung in der altägyptischen Weltanschauung.
Maat und Isfet bildeten in den Augen der Ägypter eine sich ergänzende, wenn auch merkwürdige Zweiheit, da beide Positionen - das Positive und das Negative - vorhanden sein müssen, damit ein ausgewogenes Gleichgewicht bestehen kann.
Das Eine konnte ohne das Andere nicht existieren!
Obwohl gefürchtet, weil sie Leid und Verwüstung mit sich brachte, war Isfet ein wesentlicher und notwendiger Bestandteil der ägyptischen Götterwelt, da im alten Ägypten das Gleichgewicht von Gut und Böse von entscheidender Bedeutung war.
Mythologie
Maat wurde mit der Zeit eine Schwester namens Isfet als Gegenpol zugeordnet. Sie ist das Gegenteil von menschlicher Gerechtigkeit und göttlicher Harmonie. Sie steht für Unrecht, Gewalt, Chaos, das Böse und die Unordnung, die man überall dort anfindet, wo die Maat nicht zugegen ist.
Jeder der gegen Recht und Ordnung verstieß, wurde daher als "Feind" der Götter und der Maat betrachtet und gefährdete die ägyptische Ordnung. Diese musste ständig erneuert und gefestigt werden.
Die höchste Aufgabe und Pflicht eines gerechten Königs (Pharao) bestand also darin, Isfet zu vernichten, um die Maat zu verwirklichen, indem er das Gute vom Bösen trennte und das Böse besiegte. Das heißt, er musste durch Kultwahrungen und Rechtsprechung für Gerechtigkeit und Harmonie sorgen, damit Maat (die Ordnung und das Gute) die Oberhand bekam und stets in allen Bereichen herrschen konnte.