Atum
»Der müde alte Mann«
»Die Abendsonne«
Atum ist der Urgott und Weltschöpfer der ägyptischen Mythologie. Er wird auch als der "Urhügel" bezeichnet, da er sich aus dem »Nun« erhoben hat. Er wird nicht nur als Schöpfergott angesehen, sondern auch als die Schöpfung selbst. Dies belegt sein Beiname "Der sich selbst erschaffen hat". Er ist einer der ältesten Gottheiten und wird an die Spitze der "Neunheit" gestellt.
Atum hat aus sich selbst heraus die Götter »Schu« und »Tefnut« gezeugt. Ihre Nachfahren sind »Geb« und »Nut«. Ihnen werden 4 weitere Kinder geschenkt: »Osiris«, »Seth«, »Isis« und »Nephthys«. Sie alle bilden die große Neunheit der ägyptischen Götter.
Darstellung als Mann mit Götterbart und der Doppelkrone von Ober- und Unterägypten. In den Händen hält er das Was-Zepter (Symbol der Macht) und den Ankh (Symbol des Lebens).
Atum gehört zu den am häufigsten erwähnten Göttern in den Pyramidentexten und wird mit dem Sonnengott Ra gleichgesetzt. Er gilt als eine der drei Erscheinungsformen des Sonnengottes:
- den Sonnenaufgang bzw. die Morgensonne symbolisiert »Chepre«
- die feurige heiße Mittagssonne am Zenit verkörpert »Ra«,
- die müde und alt werdende Abendsonne vertritt Atum.
Obwohl sein Kult schließlich von jenem Sonnengott mehr und mehr verdrängt wurde, behielt Atum seine große Bedeutung und vereinigte sich mit ihm zu Atum-Ra bzw. Re-Atum.