Die Totenbarke
Nicht zu verwechseln mit der »Sonnenbarke des Ra«!
Schon in der Antike war die Überführung eines Toten zu einer Grabstätte (Friedhof, Mausoleum oder Pyramide) ein würdevoller Akt und galt als Statussymbol.
Im alten Ägypten wurden die (wohlhabenden) Verstorbenen am Tag der Beisetzung mit einer Totenbarke über den Nil gefahren und an Land auf einen Schlitten gesetzt. Der mumifizierte Leichnam lag erhöht auf einem Divan, der von einem Baldachin überdacht war. Begleitet von Priestern und Trägern der Besitztümer des Toten wurde der Leichnam unter feierlicher Zeremonie zur letzten Ruhestätte gebracht.
Nun trat der Verstorbene vor das »Totengericht«, musste sich vor Osiris verantworten und die Seelenprüfung bestehen. Erst dann durfte er in das Jenseits eintreten und ewig weiterleben.
Mächtigen und einflussreichen Verstorbenen, wie Pharaonen und Angehörige der königlichen Familie, wurde die (bis zu 18 m lange) Barke - komplett in Einzelteile zerlegt - mit ins Grab gelegt, um die Reise ins Jenseits zu symbolisieren.
Da die Unterwelt »Duat« nach altägyptischem Glauben mit den Urozean »Nun« durchzogen war, konnte man sich dort am Besten mit einem Boot fortbewegen.