Thutmosis III.
Thutmosis III
* um 1486 v. Chr. - um 1425 v. Chr.

18. Dynastie, Neues Reich:

Thutmosis [ägyptisch: "Djehuti-mes" bedeutet: "Thot ist geboren" oder auch: "Thot ist der, der ihn geboren hat"]
Sohn und rechtmäßiger Thronfolger von Pharao Thutmosis II. und einer Nebenfrau namens Isis, über deren Herkunft fast nichts bekannt ist. Die Hauptfrau und "Große königliche Gemahlin" des Thutmosis II. war jedoch »Hatschepsut«.
Thutmosis III. war der sechste altägyptische Pharao der 18. Dynastie im Neuen Reich. Er bestieg 1479 v. Chr. (formell) den Thron und regierte bis 1425 v. Chr.

Inhalt:


Thronbesteigung und gemeinsame Regierung mit Hatschepsut

Nach dem frühen Tod seines Vaters trat Thutmosis III. formell die Herrschaft an. Sein Thronname "Men-cheper-Ra" bedeutet soviel wie "Beständig ist das Wesen des Ra". Da aber Thutmosis bei der Thronbesteigung mit etwa 6 Jahren noch ein Knabe war, übernahm seine ebenfalls noch junge 17-jährige Stiefmutter »Hatschepsut« die Regierungsgeschäfte. Es war im alten Ägypten durchaus üblich, dass die "Große königliche Gemahlin" des verstorbenen Königs so lange die Staatsgeschäfte weiterführte, bis der offizielle Thronfolger heranwuchs und als rechtmäßiger Pharao den Thron bestieg.
Doch zwischen dem 2. und 7. Jahr ihrer Regentschaft bahnte sich etwas Ungeheuerliches an: Sie fand an ihrer Macht gefallen und erklärte sich selbst zum Pharao. Wann genau dieser Zeitpunkt eintraf und welches Ausmaß die Zurückdrängung Thutmosis III. hatte, ist umstritten. Fest steht nur, dass Hatschepsut dem kleinen "Thut" die beste Ausbildung in den besten Schulen ermöglichte und ihn stets als ihren Mitregenten aufführte.
Im »Totentempel« der Hatschepsut befinden sich viele Darstellungen des jugendlichen Thutmosis III. im Königsornat mit verschiedenen Kronen und bei der Durchführung von Opferhandlungen. Folglich geht man davon aus, dass er nicht gänzlich von Hatschepsut ausgegrenzt oder nicht als legitimer König betrachtet wurde. Thutmosis nutzte demnach seine Jugendjahre, um ins Königsamt hineinzuwachsen. So konnte er in Ruhe Erfahrungen auf dem Gebiet der Staatsführung sammeln und genoss darüberhinaus eine ausgezeichnete militärische Ausbildung, die er mit Leidenschaft ausübte.

Beginn der Alleinherrschaft Thutmosis III.

Verschiedene Schriften deuten darauf hin, dass Hatschepsuts Herrschaft in ihrem 22. Regierungsjahr endete. Das muss nicht unbedingt auf ihren plötzlichen Tod deuten! Es ist durchaus möglich, dass Hatschepsut lediglich die Macht an ihren nun erwachsenen Stiefsohn wegen einer schweren Krankheit übergab. Sie starb Anfang 40 vermutlich an Krebs oder Diabetes.
Schon gegen Ende ihrer Regierungszeit begann Thutmosis III. immer mehr Einfluss auszuüben und hat zunehmend mit ihr gemeinsam die Politik Ägyptens gestaltet. Nur in Kriegsfragen waren sie sich uneins. Er wollte die Feinde Ägyptens bekriegen - Hatschepsut wählte den Frieden.
Unter Thutmosis II. hatte Ägypten noch die Vormachtstellung in Vorderasien. Vermutlich fielen während Hatschepsuts friedvollen Regentschaft wichtige Gebiete von Ägypten ab und Ägyptens Einfluss schrumpfte zunehmends. Endlich in seinem 22. (formellen) Regierungsjahr konnte Thutmosis III. den Auftakt für seine ersten Feldzüge einleiten.

Die Schlacht bei Megiddo

MegiddoGleich sein erster Feldzug führt ihn zu der historischen Schlacht bei Megiddo: benachbarte kriegerische Stadtstaaten beschlagnahmen in Norden ägyptisches Territorium und wollen den neuen jungen Pharao herausfordern.
Im Gegensatz zu seiner Stiefmutter opfert Thutmosis III. seinen Thron nicht dem Frieden, sondern lässt 10.000de moderne Waffen, Rüstungen und Schilde anfertigen, sammelt zahllose Vorräte und und stellt gut 20.000 Männer auf. Seine Armee rückt aus Memphis nach Gaza vor und marschiert 120 Kilometer bis Megiddo, "um den elenden Feind niederzuwerfen und die Grenzen Ägyptens zu erweitern", so Thutmosis III.

Die »Stadtfestung« liegt an einem Haupthandelsweg und bildet das Tor zum reichen Norden. Megiddo ist strategisch von so großer Bedeutung, dass auch in den kommenden Jahrhunderten noch oft um sie gekämpft wurde. Heute ist sie als Armageddon, abgeleitet von "Har Megiddo" (Berg von Megiddo) aus der Apokalypse des Johannes im Neuen Testament bekannt und erscheint dort als der Ort der biblischen Endschlacht zwischen Gut und Böse.

Drei Wege führen nach Megiddo. Zwei davon sind lange ebene Strassen am Fuße der Berge entlang. Der Dritte ist ein kürzerer, aber schmaler tückischer Pass und führt durch das Karmelgebirge direkt auf das Schlachtfeld. Die Kundschafter raten Thutmosis einen der ebenen Wege zu nehmen, aber Thutmosis denkt, dass genau dies der Feind erwartet. Er trifft eine wagemutige Entscheidung und spricht zu seinen Soldaten:
"Ich bin der geliebte des Ra und gepriesen durch meinen Vater, den Götterkönig Amun. Ich werde den schmalen Pfad nehmen. Wer gewillt ist, folge mir - folgt eurem König!"
und seine Männer antworten:
"Wir folgen euch, unserem König, wo immer Ihr uns hinführt."

Schlacht bei MegiddoEs ist ein riskantes Unterfangen, denn sie müssen eine enge Schlucht im Gänsemarsch passieren. Wenn man sie entdeckt, sind sie wehrlos. Nur wenige gut postierte feindliche Bogenschützen könnten das Heer mühelos dezimieren.
Auf der anderen Seite warten 10.000de bewaffnete Gegner; die Mitanni - angeführt vom König von Kadesch. Sie glauben zu Wissen, wo der Pharao mit seinen Mannen einmarschiert und haben ihre Truppen an den ebenen Strassen postiert. Thutmosis´ Armee braucht zwei Tage und Nächte um die Schlucht zu durchqueren, bleibt aber wie durch ein Wunder unbemerkt. Als sie aus dem Pass heraustreten, ist weit und breit kein Feind und befinden sich nur noch wenige Kilometer vor Megiddo - direkt zwischen den gegnerischen Flanken. Dies ist ein bedeutender strategischer Vorteil, denn so können sie einen Keil zwischen die feindlichen Truppen treiben.
Thutmosis III. lässt am Fuß des Gebirges lagern und gleichzeitig in der Nacht Teile des Heeres nach Süden und Norden von Megiddo verlegen, um die Festung von der feindlichen Armee abzuschneiden.

Am nächsten Tag sehen sich die Mitanni plötzlich einem übermächtigen Feind gegenüber, der aus dem Nichts kam. Mit tausenden von Männern und hunderten Streitwagen überrennt Thutmosis seine Gegner. Für den König von Kadesch ist das eine Katastrophe, denn er hat seine Truppen am falschen Ort postiert. Sie sind von den Ägyptern überlistet worden. Aber der König will sich dem Pharao nicht unterwerfen und befielt seinen Männern den Rückzug in die Festung.
Doch dann passiert etwas, womit Thutmosis nicht rechnen konnte: Viele der jungen Soldaten haben noch keine Kriegserfahrung. Anstatt die Überraschung auszunutzen und den Gegner endgültig niederzumachen, plündern sie die zurückgelassenen Schätze im feindlichen Lager. Ein Desaster! - und Thutmosis lässt in sein Kriegstagebuch schreiben:
"Wenn nur meine Armee nicht das Lager der Feinde geplündert hätte, wir hätten Megiddo an einem einzigen Tag erobert!"

Belagerung und Sieg über Megiddo

Der Feind hat sich nun in der Bergfestung Megiddo verschanzt und neu formiert. Thutmosis entscheidet die Festung zu belagern, anstatt sie zu stürmen. Dies hätte für 1000de seiner Männer den sicheren Tod bedeutet, denn Megiddo ist nur schwer einzunehmen.
Dank tiefer, wasserreicher Brunnen und gut gefüllter Vorratsspeicher konnte der Feind jedoch sehr lange Widerstand leisten. Es ist nicht genau überliefert, wie Thutmosis Megiddo eroberte; entweder konnte eine kleine Einheit unbemerkt in die Festung eindringen und die Tore öffnen, oder der König von Kadesch musste wegen drohendem Hungertod kapitulieren. Nach einer 7 Monate währenden Belagerung ist Megiddo endlich gefallen.

Der König von Kadesch, seine Krieger und Verbündeten sind besiegt und Gefangene des Pharao. Wer sich aber den Pharao zum Feind macht, muss mit Tod oder Sklaverei rechnen. So brutal sind die Gesetze des Krieges. Doch wie will Thutmosis in Zukunft diese Länder beherrschen und aus dem fernen Theben regieren?
Was nun geschieht wird standard für die ägyptische Außenpolitik der nächsten 100 Jahre:
Thutmosis schenkt den rebellischen Feinden das Leben, doch sie müssen schwören, sich nie wieder gegen den Pharao zu erheben und sie müssen - wie die Ägypter - Steuern zahlen, wann immer er es fordert. Schließlich nimmt er ihnen die Kinder und bringt sie nach Ägypten. Nicht als Sklaven, sondern als Unterpfand für den Gehorsam ihrer Väter gegenüber dem Pharao. Am Hof von Theben werden sie gut behandelt. Sie werden zu Ägyptern erzogen und bestens ausgebildet. Die Mädchen bleiben - während die Knaben später wieder in ihre Heimat zurückkehren dürfen; als treue Vasallen im Dienste des Pharao.
Thutmosis Taktik geht auf: Vorderasien bleibt in Abhängigkeit von Ägypten. In Theben feiern die Menschen den Sieg über den König von Kadesch und die Eroberung Megiddos. Ägyptens Rolle als Großmacht scheint gesichert, doch der eigentliche Feind - das Reitervolk der Mitanni ist immer noch nicht geschlagen. Thutmosis hat sie über den Euphrat zurückgedrängt, aber die Mitanni bleiben ein starker Gegner und eine ständige Gefahr.

17 Feldzüge

Die Schlacht bei Megiddo war nur der Auftakt für die fast jährlichen Feldzüge nach Vorderasien. Neben Megiddo kam es nur bei dem 8ten und 10ten Feldzug zu richtigen Feindkontakten und Schlachten. Bei den anderen handelte es sich vermutlich nur um kleinere "Inspektionsreisen" um Tribute einzusammeln und Handelsabkommen zu vereinbaren. Doch durch die alljährliche Anwesenheit in den Regionen wurde jede Form von Widerstand im Keim erstickt und ein stabiler Grundstock für Macht und Präsenz geschaffen.
Einer der letzten Feldzüge von Thutmosis III. ging wieder gegen das rebellische Reitervolk der Mitanni; nie mehr sollten sie den Euphrat überqueren. Die Truppen des Pharao fallen in das Gebiet der Mitanni ein, verwüsten Dörfer und ganze Städte, aber zur großen Entscheidungsschlacht kommt es nie. Thutmosis gibt sich damit zufrieden und errichtet am Euphrat eine Stele zum Sieg über die Mitanni und als Zeichen seiner Macht. Nie war das Pharaonenreich größer und keinem anderen Herrscher sollte ähnliches gelingen. Thutmosis und seine Soldaten können endlich stolz und ruhmreich in ihre Heimat zurückkehren.

Insgesamt hat Thutmosis III. 17 Feldzüge geführt und sein Ziel Ägypten zu schützen und weitere Gebiete zu erobern erreicht. Er hat keine einzige seiner Schlachten verloren und ging damit als der "größte Feldherr Ägyptens" in die Geschichte ein.

Bautätigkeiten:

Doch Thutmosis III. war nicht nur ein Kriegerkönig: Er sicherte den Frieden und machte aus Ägypten ein Zentrum für Kunst und Kultur.
Durch seine zahlreichen Denkmäler und Bauten wurde Thutmosis III. im ganzen Land und über die Grenzen Ägyptens hinaus bekannt. Aber seine ganze Verehrung und besondere Verbundenheit galt dem Reichsgott »Amun« in Karnak, dem heiligen Zentrum des ägyptischen Reiches.

Karnak:

Um Amun und den Göttern für seine Siege zu danken, baute Thutmosis das Heiligtum von Karnak aus:
- Umbau und Erweiterung des zentralen Heiligtums und des Säulensaals. An den Tempelwänden lässt sich Thutmosis als Eroberer fremder Länder und Herrscher über fremde Völker darstellen - so wie alle seine Vorgänger. Doch ER war tatsächlich ein genialer Militärstratege, kämpfte stets mit seinen Soldaten an der Front und hat mehr Völker bezwungen als jeder andere König vor ihm.
Ach-menu- Ein zentrales Bauwerk in Karnak ist der prächtige Festtempel "Ach-menu", welchen er im 24. Regierungsjahr errichten ließ. Die rund 40 Meter lange Festhalle ist das älteste bekannte Beispiel eines basilikalen Gebäudes: Das Dach des Mittelschiffes wird von einer zweireihigen Säulenreihe von je 10 Säulen und die umgebenden Seitenschiffe von insgesamt 32 Pfeilern getragen. Dort veranstaltete Thutmosis III. sein erstes »Sedfest«
- Anlage des "Botanische Gartens" in Ach-menu
laut Inschrift sammelte Thutmosis während des dritten Feldzugs im 25. Regierungsjahr alle seltenen Pflanzen, exotische Blumen und Tiere, um sie dem Amun-Tempel von Karnak zu stiften
- Errichtung des Osttempels hinter dem Ach-menu
Die kleine Anlage besteht hauptsächlich aus einem Götterschrein für den Reichsgott Amun
- Neubau des Ptah-Tempels
Neben dem Reichsgott Amun besaß unter anderen auch »Ptah«, der Hauptgott der alten Reichsstadt Memphis, eine Kultstätte in Karnak
- Neubau und Erweiterung des zentralen Barkensanktuars (Wegestation für die Amunbarke) mit dem berühmten Annalensaal der sich an den Wänden des Hofes und an der nördlichen Umfassungsmauer erstreckt. Die hier im 40. Regierungsjahr eingravierten Texte geben einen anschaulichen Bericht über die militärischen Aktionen des Pharaos

Bauten in Theben-West:

- erster Totentempel in Qurna
wann genau Thutmosis III. mit dem Bau des Totentempels begann, ist nicht bekannt. Die früheste überlieferte Erwähnung befindet sich in der Roten Kapelle, welche schon während der Mitregentschaft mit Hatschepsut bestand
- »Totentempel« in Deir el-Bahari
in seinen letzten zehn Regierungsjahren errichtete Thutmosis in Deir el-Bahari einen weiteren Totentempel, den Djeser-Achet "Heiliger (vom) Horizont". Leider ist von diesem Tempel bis auf wenige Fundamente nichts mehr erhalten geblieben
- der kleine Tempel in Medinet Habu
dieses bedeutende Heiligtum galt als Grab des Ur-Amun Kamutef (Kematef), an dem sich Amun alle zehn Tage regenerierte
- Gedenktempel des Thutmosis II.
In der Nähe von Medinet Habu errichtete Thutmosis III. einen weiteren Tempel. Dieser war dem Totenkult Thutmosis II. - seinem Vater - gewidmet
- sein prachtvolles Grab im Tal der Könige
die geknickte Form des Grundrisses und die ovale Sargkammer spiegeln - wie alle frühen Gräber im Tal der Könige - die gekrümmten Räume der "Unterwelt", einer bildhaften Vorstellung der jenseitigen Welt wider

Weitere Bauten im ganzen Land:

- Thutmosis III. errichtete in Heliopolis einen Pylonen, vor dem am dritten Sedfest zwei etwa 21 Meter hohe Obelisken aufgestellt wurden
- baute neue Tempel und Kapellen in ganz Ägypten
- errichtete Siegesstelen und Statuen
- fertigte Tore und Schreine und vieles mehr
- nachweislich werden unzählige Bauten von Byblos in Syrien bis Gebel Barkal in Nubien Thutmosis III. zugeschrieben

Herrschaft und Einfluss:

Thutmosis ReichThutmosis III. schuf ein »ägyptisches Reich« mit der größten Ausdehnung aller Zeiten. Vom Libanon im Norden bis zum heutigen Sudan im Süden. Mit ihm begann eine der glanzvollsten Epochen der ägyptischen Geschichte.
Er sicherte die Grenzen Ägyptens, indem er die Nachbarländer in politischen Belangen unterstützte und insofern "nebenbei" mitregierte. Thutmosis hatte dadurch stärkere Kontrolle und konnte damit seinen Einfluss und allgegenwärtige Präsenz unterstreichen. Er war aber auch jederzeit bereit - wenn nötig - die Ordnung auch mit Gewalt wieder herzustellen.
Dennoch setzte er lieber auf Verhandlungen und auf einvernehmliche Abkommen, ohne diese Gewalt anwenden zu müssen. Prinzipien, die er wohl seiner Stiefmutter Hatschepsut zu verdanken hatte. Sein Beiname "nefer-cheper" ("von gütigem Wesen"), kam sicher nicht von ungefähr.
In Ansätzen verbarg sich dahinter die Idee, friedvolle Staatenbünde und Handelsabkommen zu entwickeln.
Die ägyptische Bevölkerung und die Priesterschaft genießt unermesslichen Reichtum, Wohlstand und Frieden. In Ägypten selbst mussten zu jener Zeit geradezu paradiesische Zustände geherrscht haben.

Auslöschung das Namen Maat-Ka-Re (Hatschepsut):

Aber was bewegte Thutmosis ab etwa dem 40. Regierungsjahr dazu, die Bildnisse, Inschriften und Namenskartuschen seiner Stiefmutter »Hatschepsut« (Maat-Ka-Re) auszulöschen und zu zerstören?
Nein, es war nicht der blanke Hass, der Thutmosis antrieb, wie man nach einigen Ansichten mancher Historiker und Autoren entnehmen könnte. Das was sich gegen Hatschepsut richtete, geschah wohl viel eher auf den Druck der Priesterschaft hin, um die alte "göttliche" Ordnung wieder herzustellen. Trotz aller Leistungen, die sie Ägypten erbrachte, war Hatschepsut kein rechtmäßiger Thronfolger - und außerdem war "Maat-Ka-Re" eine Frau!
Es war eine politische Vernunftsentscheidung, die auf das Grundprinzip und Glücksempfinden der ägyptischen Bevölkerung abzielte. Sie war nötig, um Schaden abzuwenden und den inneren Frieden im Land zu sichern.

Leben und Tod:

Thutmosis III. führte neben und nach seinen 17 Feldzügen das Leben, wie es einem Pharao gebührt. Er vermählte sich mit Satiah, Tochter der königlichen Amme Ipu. Sie war Thutmosis erste Hauptfrau und trug somit den Titel "Große königliche Gemahlin". Aus dieser Ehe entsprang der erste Thronfolger namens Amenemhat ("Amun ist an der Spitze").
Weitere Kinder aus dieser Ehe waren eine Tochter namens Nefertari und ein weiterer Sohn namens Sa-Amun ("Sohn des Amun").
Prinz Amenemhat starb jedoch schon in jungen Jahren und wohl ebenfalls die "Große Königliche Gemahlin" Satiah, denn nach dem 33. Regierungsjahr wird sie nicht mehr erwähnt. Ebenso frühzeitig verstarb vermutlich sein zweiter Sohn und möglicher Nachfolger Sa-Amun. So frühe Tode waren im Alten Ägypten durchaus nicht ungewöhnlich.

Thutmosis III. heiratete schließlich die "bürgerliche" Merit-Re Hatschepsut und ernannte sie zur neuen "Großen königlichen Gemahlin". Diese gebar ihm seinen Nachfolger Amenhotep II. "Amun ist zufrieden" (griechisch: Amenophis) sowie die beiden Töchter Merit-Amun und Tija.
Thutmosis hatte noch vier weitere Nebenfrauen namens Nebtu, Merti, Menhet und Menui. Aufgrund der fremdartigen Namen (Merti, Menhet und Menui) konnten diese als Syrerinnen identifiziert werden, was gut zur Politik Thutmosis passen würde: er holte sie an seinen Hof, um den Frieden zu sichern.

Thutmosis III. starb 1425 v.Chr. nach einer fast 54-jährigen (formellen) Regierungszeit im Alter von etwa 60 oder 61 Jahren.
Möglicherweise setzte Thutmosis seinen Sohn und Nachfolger Amenhotep II. bereits in seinen letzten 3 Regierungsjahren als Mitregenten ein. Er vererbte ihm ein Riesenreich aber ebenso hinterließ er ein politisch und militärisch schweres Erbe. Es zu verwalten, zu führen und zu verteidigen war nun die Aufgabe von Amenhotep II. (Amenophis II).

Bestattet wurde Thutmosis III. in »Grab KV 34«, das in einer engen Felsschlucht in ca. 20 Metern Höhe im südlichsten Tal der Könige liegt. Es wurde am 12. Februar 1898 entdeckt und führt etwa 55 Meter in den Felsen hinein. Der leere königliche »Sarkophag« hat die Form einer Kartusche und kann in der wunderschön reich dekorierten Grabkammer im Grab 34 zu besichtigt werden.

Die Mumie des Pharao wurde mit zahlreichen weiteren Königsmumien in der 22. Dynastie (zum Schutz vor Grabräubern) von den Amun-Priestern in die »Cachette« von »Deir el-Bahari« umgebettet, wo sie in den 1870er-Jahren entdeckt und in das Ägyptische Museum Kairo verschifft wurde.
Leider befand sich damals schon die Mumie des Thutmosis III. in einem erbärmlichen Zustand: Sie war an drei Stellen gebrochen und die Füße waren abgetrennt. Eine Untersuchung und die Rekonstruktion der Mumie ergab eine geschätzte Körpergröße von 1,71 m, was zumindest für antike Verhältnisse ziemlich groß war und für eine recht imposante Erscheinung gesorgt haben dürfte.

Am 3. April 2021 wurden Thutmosis III. und 21 weitere königliche Mumien in in einer »feierlichen Prozession« zu ihrer vorerst letzten "Ruhestätte" im neu eingeweihten Museum für Ägyptische Zivilisation (NMEC) im Süden der Stadt überführt.

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