Hamunaptra
»Stadt der Toten«
Im Film "Die Mumie" wird die "Stadt der Toten" Hamunaptra genannt, die irgendwo in der ägyptischen Wüste versteckt liegen soll und Imhoteps letzte Ruhestätte beherbergt. Gibt es diese verborgene Stadt wirklich, die Amun und Ra im Namen trägt? Ist Hamunaptra ein Mythos oder nur Fiktion?
Tatsächlich existiert eine sogenannte "Totenstadt" am Stadtrand von Kairo (siehe »Map«). Als im 20. Jahrhundert immer mehr Menschen auf der Suche nach Arbeit in die ägyptische Hauptstadt strömten, besiedelten sie wegen des akuten Platzmangels zum Teil auch das historische Friedhofsgelände, welches damals noch außerhalb in der Wüste lag.
Als »Stadt der Toten« werden zwei ausgedehnte von etwa 300.000 Menschen bewohnte Nekropolen am Ortsrand Kairos bezeichnet. Das von den Einheimischen meist nur "Al-Qarafa" (der Friedhof) genannte Gebiet erstreckt sich über mehrere Kilometer nördlich (nördliche Totenstadt) als auch südlich (südliche Totenstadt).
Glaubt man den Geschichten, die vor tausenden von Jahren auf Papyrusrollen niedergeschrieben wurden, dann werden heute noch folgende Legenden erzählt. Da ist die Rede von dem "goldenen Buch" des Amun-Ra. Eigentlich sind es 2 Bücher: Eines aus Gold und eines aus schwarzem Stein - nämlich "das goldene Buch der Lebenden" und "das schwarze Buch der Toten". Beide Bücher enthalten Beschwörungsformeln, welche auf die ein oder andere Weise unglaubliche Macht verleihen. Im Film "Die Mumie" enthüllt das »schwarze Buch« Beschwörungsformeln der Auferstehung und das »goldene Buch« Beschwörungsformeln der endgültigen Vernichtung.
Um die Bücher zu öffnen benötigt man einen Schlüssel. Dieser Schlüssel ist eine kleine »Metallbox« die mittels eines geheimen Knopfes geöffnet wird, worauf 8 Zacken nach außen springen. Diese müssen in das Siegel der Bücher gelegt werden um sie mit einer Drehung des Schlüssel zu öffnen. In der kleinen Metallbox befindet sich auch eine Karte, die den Weg nach Hamunaptra weist, der "Stadt der Toten".
"Die Mumie" (The Mummy) - Film von 1999
Warum ausgerechnet der friedfertige Imhotep als fieses mörderisches Monster auserwählt wurde, ist schnell erklärt. »Imhotep« "der in Frieden kommt" lebte um 2700 v.Chr. und war ein hoher Würdenträger unter Pharao »Djoser«.
Dieser Hollywood-Imhotep lebte unter Pharao Sethos I. als Hohepriester um 1290 v.Chr. Hier ist auch schon ein Fehler in der Zeitrechnung: Im Film wird Sethos I. 1290 v.Chr. ermordet. Gut recherchierte Quellen räumen Sethos I. aber eine Regierungszeit von 1290 v.Chr. bis 1279 v.Chr. ein - er lebte also 11 Jahre länger!
Handlung:
Theben 1290 v.Chr: Der Hohepriester Imhotep und Anck-Su-Namun (Ankh-Sun-Amun) - Mätresse und Geliebte von Pharao Sethos I. - führen eine heimliche Liebesbeziehung. Eines Abends kommt Sethos der Affäre auf die Schliche, wird sogleich aber eiskalt und hinterhältig von Beiden erdolcht. Als des Pharaos Leibwache erscheint, begeht Anck-Su-Namun Selbstmord, damit Imhotep fliehen und sie später ins Leben zurückholen kann.
Daraufhin begibt sich Imhotep mit seinen Priestern in ihre Gruft, entwendet Anck-Su-Namuns Leichnam und bringt ihn nach Hamunaptra. Mit Hilfe des "Schwarzen Buches der Toten" beginnt er das Wiedererweckungsritual. Doch Pharaos Leibwache war Imhotep gefolgt und hindert ihn daran das Ritual zu Ende zu bringen. Imhotep wird mit dem schlimmsten aller Flüche belegt, dem Hom-Dai: Erst wird seine Zunge abgeschnitten, dann wird er bei lebendigen Leibe mumifiziert und mit hunderten hungrigen Skarabäen-Käfern in einem Sarkophag unter dem Sockel der Anubisstatue vergraben.
Er sollte für immer im Sarkophag eingeschlossen bleiben als Untoter für alle Ewigkeit und seine Seele sollte fortan die schlimmsten aller Qualen erleiden. Die Medjai, die Elitekrieger des Pharao, machen es sich nun zur Aufgabe das Geheimnis zu wahren und niemals zu erlauben, dass er freigelassen werde. Er würde als wandelnde Seuche auferstehen, als Plage der Menschheit und als unheiliger Fleischfresser, ausgestattet mit der Kraft der Jahrhunderte, der Macht über den Sand und dem Ruhm der Unbesiegbarkeit! - Dies ist der Prolog und die Vorgeschichte.
Nun springt der Film in das Jahr 1923. Der Amerikaner Rick O’Connell kämpft für die Fremdenlegion in den Ruinen Hamunaptras gegen ein Beduinenvolk. Von wütend schießenden Beduinen eingekreist, entkommt er auf seltsame - aber glückliche Weise - und flieht aus Hamunaptra nach Kairo.
Später im Film wird natürlich Imhotep durch leichtsinniges Rezitieren aus dem "schwarzen Buch der Toten" versehentlich auferweckt. Jetzt geht das Gemetzel erst richtig los. In seiner Rachsucht lässt er die zehn Plagen über das Land kommen: Wasser wird zu Blut, Meteore fallen vom Himmel, Sandstürme wüten über das Land, Stechmücken und Hundsfliegen plagen Mensch und Tier, Blitze und Hagel entladen sich vom Himmel, die Sonne verfinstert sich, Heuschreckenschwärme greifen an, usw.
Doch damit nicht genug. Um sich zu erneuern saugt die Mumie den Menschen das Leben und die Organe aus dem Leib um so ihr mumifiziertes Skelett mit Haut, Fleisch und Blut zu füllen. Denn der regenerierte Imhotep hat ganz andere Pläne...
Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel: Dieser Film ist genau das, was er sein will: knallbunt, laut und actionreich - kurzum, er bietet gute Unterhaltung, bei der man nicht viel nachdenken muss.
Mittlerweile gibt es einen zweiten und dritten Teil dieser Filmreihe, die mehr oder weniger sehenswert sind.